Stenografen-Verein Goslar E. V.
Januar/Februar 2022 Neues Jahr Neue Grundkurse Einladung zur Jahreshauptversammlung
Stadtmeisterschaften Regionstreffen Bundespokalschreiben Leichte Sprache
Unter dieser Überschrift haben
wir eigentlich stets ein neues Vereinsjahr „eingeläutet“. Nach zwei
„gebrauchten“ Jahren sträubten sich uns diesmal dabei doch die Nackenhaare,
weil dann mit diesem Startsignal doch auch eine gewisse Besserung in den
Mittelpunkt rückt. Zum jetzigen Auftakt jedoch dominieren mehr die Einbußen bei
geordnetem Kursbetrieb, zielstrebigem Unterricht, Talentförderung,
Kontaktpflege und anderem. Immer wieder einmal stießen wir zwangsläufig und
unfreiwillig hinsichtlich Solidarität mit Engagement, Harmonie, Verlässlichkeit
an ungewohnte Grenzen; die wirtschaftlichen Folgen sind momentan nicht
einschätzbar. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt
also abwägen, welche Wünsche und Ziele uns nach langem Stillstand bewegen, dann
würden wir es sehr begrüßen, wenn wir zumindest auf eingefahrenen Gleisen
positive Tradition fortsetzen könnten, wenn wir statt ständig wechselnder
Auflagen bewährte Stabilität nutzen dürften, wenn wir nicht zuletzt mit unserer
nutzbringenden Aus- und Fortbildung extern fachliche Einschnitte ausgleichen
müssten in der Wahrung der Aufgabenstellung, also unserem Image örtlich und
überörtlich. Wir sollten nicht unsere 130-jährige erfolgreiche Arbeit in Frage
stellen, wenn wir vielleicht auch das Niveau insbesondere aus den letzten
vierzig Jahren nur schwer halten können. Sicher wissen wir mehr denn
je, dass der weitere Weg unseres Vereins in erster Linie von der persönlichen
Einstellung jedes Einzelnen abhängt, wollen wir Möglichkeiten und Vorstellungen
umsetzen. Diese muss und wird aufbauen auf der Sicherheit gegenüber
Schnelligkeit, auf der Überzeugung für Schreibfertigkeit jeder Art, insgesamt
somit auf guter Argumentation als Grundlage für jederzeitige Improvisation. Wenn
wir hier einvernehmlich und konstruktiv Körper und Geist wachhalten, muss uns
bei der Bewältigung der zahlreichen Aufgaben und Termine im Verlauf von 2022
nicht bange sein. Damit werden wir wohl die eine oder andere ideelle Hürde
bewältigen … harmonisch miteinander zum Wohle unseres Stenovereins. Für diesen
derzeitig noch kaum zu kalkulierenden Weg wünschen wir jedem Mitglied und den
dazugehörigen Familien jederzeit Mut und Kraft mit der zielführenden Freude am
Ende. Die
Vereinsführung
Die
letzten beiden Semester haben gewaltig an unserer Grundeinstellung gerüttelt;
Grundkurse haben in jedem Einzelfall nicht die erforderliche
Mindestteilnehmerzahl ausgewiesen, sodass wir diese generell canceln mussten.
Erfahrungsgemäß bleibt abzuwarten, ob und in welcher Zahl Aspiranten von
September ihr Interesse bis zum bevorstehenden Frühjahrssemester bewahren
konnten. Wir
versuchen es immer wieder und in diesen Wochen allemal, in Abstimmung mit der VHS
unser Angebot gerade für Anfänger lebendig zu halten. Die Planung sieht vor,
dass wir im Zusammenhang damit für Montag, 14. Februar 2022 (Kurzschrift) Mittwoch, 16. Februar 2022 (Tastschreiben Schüler und
Erwachsene) - (Beginn wird voraussichtlich um ein bis zwei Wochen verschoben) unsere bewährten Grundkurse anbieten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich außer einem ausreichenden Verständnis der deutschen Sprache. Wohl
wissend, dass jede Medienwerbung mit dem typischen Streuverlust für unser
Angebot nicht die notwendige Wirkung zeigt, appellieren wir wie immer an die
„Flüsterpropaganda“, die beeinflusst durch die jüngste Vergangenheit nachhaltig
sein dürfte. Aber sie bleibt gewissermaßen der einzige Weg, und wir fordern
alle mit uns verbundenen Schreibkundigen auf, sich in jeweiligem Umfeld
überzeugend werbend für die Vorteile von Schreibfertigkeit einzusetzen.
Natürlich stehen wir jederzeit für telefonische Auskünfte und Anmeldungen zur
Verfügung … je eher, desto besser. – Und dann hoffen wir.
Heute … morgen - Corona-bedingt verschoben, ein neuer Termin wird noch bekannt gegeben 17.
Februar 2021, so dachten wir, hätten wir unsere nach Vereinsrecht und -satzung
fällige Mitgliederversammlung durchführen können. Bedauerlicherweise stand die
Pandemie dagegen, und auch ein Nachholen im Verlauf des Jahres war nicht
realisierbar. Wir sind im Verzug, können allerdings nur unter Vorbehalt einen
neuen Anlauf nehmen; Fristen können zwar im Widerspruch zu Hygienevorschriften
stehen, aber sie setzen doch Maßstäbe. Vor
diesem Hintergrund berufen wir unsere nächste Jahreshauptversammlung ein
mit dieser Tagesordnung:
Alle
Mitglieder und Gäste laden wir zu dieser ordentlichen Mitgliederversammlung
ein. Auch wenn dies mit dem unguten Gefühl eines möglichen Aufschubs geschieht,
würden wir uns sehr über rege Teilnahme freuen, um die gerade jetzt sehr hilfreiche
Solidarität herauszufordern, aber auch um Kritikbereitschaft zu erfahren.
Beides ist in diesen unsicheren Zeiten unverzichtbar. Wenn
die äußeren Bedingungen es rechtfertigen, wollen wir uns sehr gern anschließend
zu einem „Absacker“ in einer naheliegenden Gaststätte zusammensetzen. Wir sind
noch guter Hoffnung.
Morgen und übermorgen Stadtmeisterschaften müssen dieses Jahr noch einmal ausfallen. Keineswegs
wollen wir verhehlen, dass die Pandemie bereits sehr viel menschliches und
persönliches Leid zu verantworten hat, dessen endgültiges Ausmaß zurzeit noch
gar nicht zu bemessen ist. Wir können jedoch auch nicht übersehen, dass sich im
Corona-Verlauf bei vielen Mitmenschen über vielleicht noch verständliche
Enttäuschungen hier und da eine Alibi-Funktion herausgebildet hat, die
Bequemlichkeit und Nachlassen nach sich zog. Doch wenn immer wieder die
vermeintlichen Grundrechte bestimmte Verhaltensweisen rechtfertigen, dann
brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn individuelle Einstellungen sich hinter
diesem „Schutzschild“ verschanzen. Und
doch muss man diese Situation nicht einfach hinnehmen, man kann mit
Eigeninitiative und Aktivität dagegen angehen, wobei es immer wieder eine Frage
von Verantwortung ist, wo die Schmerzgrenzen angesetzt werden. Wir verstehen
unter Vereinsführung eindeutig auch die Absicht, diese Schwelle so hoch wie
möglich zu halten, weil wir eben so wenig wie möglich sich selbst überlassen
wollen. Aus diesem Grund haben wir Stand heute auch unsere Stadtmeisterschaften vorgesehen,
… einmal mehr unter dem Vorbehalt, dass die Hygienebestimmungen dies zulassen.
Die Einzelheiten werden wir zwar in unseren nächsten Vereinsmitteilungen
bekanntgeben. Den Termin als solchen aber sollten sich jede/r betroffene
Wettschreiber/in fest vormerken, weil ganz einfach Ehrgeiz und
Einsatzbereitschaft auf bewährtem Niveau gehalten werden müssen, zumal uns aber
immer noch die Hoffnung bleibt.
Unsicherheit
… Vorsicht … Zurückhaltung, diese und andere Herausforderungen werden uns, aber
auch die Menschen in allen Bereichen insgesamt weiter und unbefristet
beschäftigen. Defensive Verhaltensweisen – mit oder ohne den heiß diskutierten
Impfzwang – werden manchen offensiven Denkansatz immer wieder in seine Schranken
verweisen. Aber dennoch gilt es, fundamentale Grundlagen durch
Gedankenaustausch, also Solidaritäts- und Sympathiebezeugungen zu erhalten,
vielleicht sogar zu stärken. Wenn
sich am 15. Januar traditionell die Vorstände der Vereine der Region Süd in
Wolfenbüttel treffen, wird genau dieses Bestreben im Vordergrund stehen;
Initiativen und Aktivitäten werden leider nur untergeordnete Bedeutung haben.
Und dennoch kann der Dialog, allein die Auseinandersetzung mit den Fragen der
Zeit, auch Stärke verleihen. Grundlegende Überzeugung braucht besonders in
Krisenzeiten eben den persönlichen Kontakt, will eine Sache oder eine Idee sich
konstruktiv und erfreulich entwickeln. Wir bleiben guter Hoffnung.
Großer Jubel: all überall …, nein, nicht etwa im Blick auf die gerade hinter uns liegenden Weihnachtstage, vielmehr auf die Lebenszeichen unserer stenografischen Organisation; denn …
Dieses
eindrucksvolle, weil bessere Ergebnis seit dem letzten Auftritt 2019 krönte die
„Nordlichter“ als besten Verband. Über die maßgeblichen Leistungen berichtete
die „GZ“ am 22. November, sodass wir uns hier auf die Zusammenfassung
beschränken können: Kurzschrift:
Texterfassung
Textbearbeitung
Alle Teilnehmer/innen sind sich einig, dass dieses Wochenende in Thüringen nicht nur ein erfolgreiches, harmonisches war, sondern durchaus zur Wiederholung geeignet ist. Hoffen wir mal! Leichte Sprache? Keine einfache Sache! Leichte
Sprache wurde ursprünglich von Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern
entwickelt, die sich als Menschen mit Lernschwierigkeiten beschreiben, mit der
Idee, speziell dieser Zielgruppe Zugang zu wichtigen Informationen zu verschaffen.
Wenn auch die Anwendung eine große Lücke schloss und wichtige Funktionen
übernahm, wenn auch beispielsweise mehrsprachig lebende Menschen eine
bedeutende Hilfe erfuhren, so richtig objektiv wurde sie nicht. Allerdings
ist die Verbindlichkeit von orthografischen Regeln seit der Rechtschreibreform
ohnehin nicht mehr gegeben. Leichte Sprache sorgt einerseits für Teilhabe, geht
aber mit der Anforderung an das Gegenüber einher, auf Leichte Sprache angewiesen
zu sein, und unterstellt damit ein Defizit, was konzeptionell derzeit noch
nicht zusammenzubringen ist. Sehr
deutlich zeigte sich bisher, dass wie ganz allgemein jede Überzeugung
unweigerlich eine Aussage mit einem eigenen Sinn versieht, hier also aus
schwieriger Sprache in Leichte Sprache. Es wird somit noch etlicher
Überzeugungsmaßnahmen bedürfen, bis ein Text in Leichter Sprache sich für beide
Seiten stimmig verhält zum Originaltext und inhaltlich auch verstanden wird. Leichte
Sprache zu verwenden, heißt weit mehr als nur andere Worte zu benutzen und
kürzere Sätze zu bauen. Es geht darum, Zugänge zu komplexen Sachzusammenhängen
zu ermöglichen, die Zusammenhänge selbst aber nicht unangemessen zu
vereinfachen, sondern auf das Wesentliche hin zu konzentrieren. Bei der
Ver.dichtung eines Textes ist zwar eine inhaltliche Verknappung unumgänglich,
sie sollte aber transparent gehalten werden. Die Adressatinnen und Adress.aten
für Leichte Sprache gelten ebenso wie die Verwendungsmöglichkeiten an sich
mittlerweile als breit und heterogen. Letzten Endes müssen wir noch eine Weile
warten bis zum durchschlagenden Erfolg für die „Leichtsprecher“; ohne Verfall
in der Stilistik wird es kaum gelingen, was aber auch wieder ein ästhetischer
Verlust sein wird … für unsere Muttersprache. zu früheren Vereinsmitteilungen
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