Stenografen-Verein Goslar E. V.

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Aus den Vereinsmitteilungen


 Dezember 2022

     Jahreswechsel      Vereinsinformationen     Seminar Professionelle Textverarbeitung  
     Vereinsgeburtstag mit besonderen Ehrungen     Seniorenmeisterschaften     Frohe Weihnachten         


Ein Jubiläum kommt selten allein

Erneut ist unser Verein ein Jahr älter geworden. Doch wenngleich der Verein dieses Jahr keinen runden Geburtstag feiern kann, ist trotzdem gleich ein rundes Jubiläum hervorzuheben: Unser hochgeschätzter Vorsitzender Eckehardt Hubitschka trat nämlich vor 70 Jahren dem Verein bei. Daher ist es angemes­sen, die beeindruckende und langjährige „Karriere“ vom ersten Vorsitzenden hervor­zuheben: 1938 geboren trat Eckehardt Hubitschka am 14. April 1952 dem Steno­grafenverein bei. Von dort an wurde er schnell aktiv: 5 Jahre später, im April 1957, begann er, Unter­richtsleiter zu werden, und stieg 1972 in die Position unseres Vorsitzenden auf, in der wir ihn heute kennen und schätzen. In beeindrucken­dem Ehrgeiz und Engagement ging er bereits im folgenden Jahr „beyond the call of duty“, wie die Amerikaner sagen würden, und nahm zusätzlich noch im Nord­deutschen Stenografenverband eine Vorstandsposition bis 2009 ein.

Eine solche langjährige Mitgliedschaft gehört definitiv hervorgehoben. Aber wie den mathematisch begabten Leserinnen und Lesern vermut­lich schon aufgefallen ist, ist ein noch viel bedeutsameres Jubiläum in den erwähnten Daten versteckt. „[Eckehardt Hubitschka] stieg 1972 in die Position unse­res Vorsitzenden auf“ - das sind 50 Jahre als 1. Vor­sitzender. Eine Zahl, die nicht nur runder, sondern auch noch beein­druckender ist als die reine Mitgliedschaft und diese in einen besonde­ren Kontext setzt; ist dies doch Beweis dafür, dass es Eckehardt Hubitschka in diesen 70 Jahren Vereinsmitglied­schaft niemals an Engagement fehlte, im Gegenteil, er übernahm die wohl bedeut­samste, anspruchs­vollste Aufgabe im Verein in der weiten Mehrzahl seiner Mitgliedsjahre. Dieses besondere Jubiläum sucht seines­gleichen in der stenografischen Organisation.

An dieser Stelle sei also nochmals Eckehardt Hubitschkas extrem langjährige und stets qualitativ hoch­wertige, engagierte und gründliche Beteiligung und fast genauso langjährige Führung hervor­gehoben und gelobt. Der Verein gratuliert herzlich zum Jubiläum, spricht seine hohe Wertschätzung sowie seinen Respekt aus und dankt Eckehardt Hubitschka für seine langjährige Arbeit. Möge in seiner jetzigen Amts­periode die übliche Exzellenz gepaart werden mit wohlverdienter Leichtigkeit der anstehenden Aufgaben.
  
Doch damit nicht genug. Im Januar kann unser Vereins­vorsitzen­der auf 85 vollendete Lebensjahre zurückblicken. Die Gratulation zu diesem „halbrunden“ Geburtstag ist verbunden mit dem Wunsch, dass ihm das neue Lebensjahr über diesen Tag hinaus recht viel Freude schenkt und Gesundheit und Wohlergehen ihn noch lange begleiten.

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Das und mehr kann kommen. Jahreswechsel 2022/2023 mit Erinnerungen und Erfahrungen auf der einen sowie guten Vorstellungen und Plänen auf der anderen Seite. Völlig unabhängig vom Grad der Vereinsverantwortung muss ein(e) Jede(r) frühzeitig – für sich selbst und für die Gemeinschaft – seine Gedanken in die nächste Zukunft richten, um nicht letzten Endes unvorbereitet vor einer überraschenden Situation zu stehen. Noch warten wir auf das Verklingen der Weihnachtsglocken oder anschließend der Silvesterböller, doch danach spätestens finden wir zu unseren angeborenen Talenten zurück und organisieren.

Semesterbeginn, Jahreshauptversammlung, Bundesmitgliederversammlung und anderes bestimmten wieder unsere funktionellen Einsätze, für die Mehrheit von uns werden jedoch die verschiedenen Wettbewerbe bei Stadtmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften, Verbandsmeisterschaften und anderen Gelegenheiten Fleiß und Ehrgeiz auf die Probe stellen. Unsere stets messbaren Leistungen werden jeden bestätigen, viele aber auch überzeugen, dass Trainingsumfang und –intensität weitere Maßnahmen auslösen sollten. Wir werden im Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Stenografenverband zum Beispiel in Professioneller Textverarbeitung mit einem Seminar unter die Arme greifen.

Leider mussten wir erkennen, dass uns die letzte Zeit mit Pandemie und anderen Unsicherheiten in unserer Leistungsstärke deutliche Dämpfer eingebracht hat. Wir müssen daher ganz dringend jede Maßnahme ergreifen, um gewohntes Niveau wieder zu erreichen und zu halten … zur Ehre jedes leistungswilligen Mitglieds, zum Wohle unseres Vereins. Alles hängt von regelmäßigem, zielstrebigem Training ab, baut jedoch auf der Einsatzbereitschaft der/des Einzelnen auf. Puzzles müssen zusammenpassen, wofür die Regie die Teile erwartet, vor allem den guten Willen, um den wir immer wieder bitten.

Zum Jahreswechsel

Das Stammwort Wechsel(n) hat wohl seit Jahrhunderten stets grundsätzlich die Bedeutung von (aus-)tauschen, also einen Gegenstand oder eine Sache für eine andere weggeben: Eine Stelle, Rolle, Ware oder Geld tauschen wir; eine Reihenfolge ändern wir, wir weichen von einem Platz auf einen anderen. Es kann allerdings auch eine Zahlungsanweisung an Dritte gemeint sein. Und komplette Verwirrung schafft schließlich die Erweiterung um eine Vorsilbe wie ab- oder ver-, wo sich völlig unbeabsichtigt Bedeutungen außerhalb dieses Kreises ergeben, zum Beispiel wenn wir Personen verwechseln.

Chronologisch gesehen ergibt sich nach 2022 mehr oder weniger zufällig 2023, nunmehr also ein Jahreswechsel, der dann auch noch nicht einmal dem Naturgesetz entsprechend gewechselt werden kann. Es bleibt uns schließlich nur die Möglichkeit zu vergleichen … das hinter uns Liegende mit dem Angestrebten. Nach unserer Einschätzung sind wir da auch sehr gut beschäftigt; denn wer kann in welcher Hinsicht auch immer mit dem Verlauf und den Ergebnissen für das ablaufende Jahr uneingeschränkt zufrieden sein, wer leitet nicht mehr als früher aus diesen Wünschen und Hoffnungen für das bevorstehende Kalenderjahr ab?

Wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten – persönlich und ideell -, so hat 2022 in dieser Hinsicht vielerlei Ansätze offenbart. Unsere ehrenamtliche fachliche Arbeit hat in diesem Jahr stellen- und phasenweise wieder Fuß zu fassen versucht; wir haben Normalität gesucht und hier und da auch gefunden, begleitet von der Unsicherheit, dass der Trend auch wieder „wechseln“ kann bzw. dass nicht alles dem Krieg oder der Pandemie zugeordnet werden kann.

Unsere Gesellschaft schreibt immer weniger, aber schlechter, für die „Patrioten“ unserer Muttersprache immer wieder eine unbegreifliche Herausforderung, stets begleitet von dem Verdacht, dass manche(r) Mitmensch*in die Gelegenheit für jedwede Nachlässigkeit nutzt, um sich aus dem Schatten von Rechtschreibreform, Pisa o. Ä. zu befreien. „Laisser-faire“ kann sicher vieles vereinfachen, nur „gewohnte Abläufe“ werden schwieriger.

Es ist ein unerschöpfliches Thema, das wir hier nicht und schon gar nicht befriedigend abhandeln können. Aber lesen Sie weiter, wo für jeden Ansätze möglich sind.



Das kennen wir doch

 
Wissen ist Macht, man muss es nur anwenden, wusste schon der alte Goethe. Vielen von uns stehen hier heute Hürden im Wege, … und das trotz der zwischenzeitlichen Kommunikations- und Informationsmöglichkeit. Muss man dies verstehen, vielleicht sogar erklären können? Nur ein Gedanke: Werden wir etwa mit Informationen und Anmerkungen dermaßen überfrachtet, dass wesentliche Eigenschaften wie Konzentration und Gedächtnis überfordert sind?

Natürlich kann kaum jemand diese Flut konzentriert aufnehmen, speichern, abarbeiten. Präferenzen allerdings sollte jeder für sich setzen, nachdem Wohl und Wehe abgewogen sind. Übertragen wir dies auf unsere Gemeinschaft und nehmen wir erst einmal jeden Gedanken auf, bevor wir abrupt abwehren nach dem Motto: Jedes Feuer entsteht aus Glimmen.

Die Redaktion dieser Vereinsmitteilungen müht sich regelmäßig nach Kräften, jeden nur denkbaren Anstoß dafür zu geben; nur auf die letzte Station, das Lesen, hat sie dann keinen Einfluss mehr, hierüber entscheidet jeder selbst. Unser Appell: Zeigen Sie Loyalität und lesen Sie, was Ihnen vorgelegt wird. Hinsichtlich Dramatik und Spannung gibt es ganz sicher Besseres, doch für Einfühlungsvermögen und Interesse im gleichbleibenden Bereich bieten die Infos mehr Ansätze, als man tatsächlich umsetzen kann.

Im neuen Jahr wird das besser, oder?

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Professionell!

Als praxisorientiert hatte sie begonnen, „professionell“ ist sie inzwischen geworden, die Textverarbeitung, die als vierter Wettbewerb unser Meisterschaftsangebot vervollständigt … über die Maßen anspruchsvoll.

Da sie in unserem Kurs Tastschreiben–Fortbildung nur ganz gering berücksichtigt werden kann, besteht bei den betroffenen Wettschreibenden(!) seit Langem der Wunsch, mit einer besonderen Maßnahme Umfang, Vielfalt und Schwierigkeit der PTV zu erarbeiten. Der Norddeutsche Stenografenverband hat schon verschiedentlich eine Sonderschulung angeboten. Da diese jedoch in der Regel in Schleswig-Holstein stattfand, war eine Teilnahme unserer Interessierten nahezu ausgeschlossen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt unter der kompetenten Leitung von Martina Wichers

am Sonnabend, 22. April 2023 in den BBS Am Stadtgarten in Goslar

ein solches Training für die südlichen Verbandsvereine vereinbaren konnten.

Grundlage sind die Kenntnisse und Fertigkeiten entsprechend dem Pflichtteil einer PTV-Aufgabe der Norddeutschen Meisterschaften. Auf diesem Wissensstand wird in der Sonderschulung an diesem Tag aufgebaut und die Bearbeitung des Bonusteils im Mittelpunkt stehen, um die angestrebte Punktzahl zu erreichen. Es versteht sich von selbst, dass am Rande die wichtigsten DIN-Regeln wiederholt werden.

Wir haben uns bewusst für diesen Termin zwischen Stadt- und Deutschen Meisterschaften entschieden, um die Auseinandersetzung mit der Aufgabe nach beiden Seiten offen zu halten. Wer sich dieser Schulung zuwenden will, soll sich schon bald zu erkennen geben, damit die zusätzliche externe Werbung eingeleitet werden kann.

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Versuchen wir es

2020 Absage, 2021 Verzicht, worauf wollen wir warten, wohl wissend, dass zum Erfolg eines Vereinsgeschehens auch die zwischenmenschliche Verbindung gehört. Aus diesem Grund entschieden wir schon relativ früh in 2022, unseren traditionellen Vereinsehrenabend zu planen: 19. November – in gewohnter Umgebung im H+. Nach anfänglich zögerlicher Reaktion unserer langjährigen Mitglieder hatte sich die Resonanz auf 29 Anmeldungen gesteigert, auf eine nach mehrjähriger Pause kaum erhoffte Zahl. Vielleicht hat der Mut zum Risiko also auf diese Art bestätigt, was unsere Gesellschaft benötigt: die zwischenmenschliche Verbindung.

Und diese kam in gewohntem Rahmen und sehr angenehmer Stimmung wohlwollend zum Ausdruck, auch wenn der Vorsitzende mit seinen zwischenzeitlichen Anmerkungen immer wieder zum Nachdenken anstieß. Allerdings ahnte er dabei nicht im Entferntesten, dass er im Verlaufe des Abends plötzlich selbst im Mittelpunkt stehen würde: Seine Stellvertreterin Gina Kirchner, Regina und Wolfgang Groth sowie Inge Biedermann u. a. würdigten in überschwänglicher Form (spezielle Urkunde, Collage, stenografisch bemalte Porzellanschale, Blumen) Eckehardt Hubitschkas 70-jähriges Mitglieds- und 50-jähriges Funktionsjubiläum. Das verschlug ihm die Sprache.

Allerdings „revanchierte“ er sich aufgabengemäß durch die Auszeichnung von Christina Schwickert für 25-jährige Mitgliedschaft sowie von Elisabeth Menge und Jutta Hubitschka, beide für mehr als 40-jährige Vorstandstätigkeit, mit den jeweiligen Ehrenabzeichen bzw. Verdienstnadeln; Niklas Warnecke wurde mit Bronze in die Fraktion der „langjährigen“ Mitglieder aufgenommen. Andreas Pause (50 Jahre) und Martina von der Eltz (30 Jahre) wurden mit einem Blumenstrauß beglückwünscht. Leistungsabzeichen in den vorgegebenen Farben erhielten für die verschiedenen Disziplinen Lars Drygala, Robin Rönnecke und Detlef Student.
  
Trotz der erfolgreichen Vereinsarbeit im laufenden Jahr bzw. der daraus abzuleitenden Position unseres Stenovereins musste der Vorsitzende Wasser in den Wein schütten, indem er sehr dringend den unumgänglichen Wechsel in der Vereinsführung beschwor. Spätestens 2024 müssen die strukturellen und personellen Veränderungen vollzogen sein, wenn die Existenz und die Tradition gesichert sein sollen. Ein neuer „Vorstand morgen“ muss die Kräfte für die Zukunft aktivieren und bündeln.

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Klug und weise … jederzeit

>> Artikel der Goslarschen Zeitung vom 09.12.2022

Sprechen wir nicht über jede belastende Schnelllebigkeit hinweg immer auch über die Erfahrung für die Bewältigung von täglichen Aufgaben in unserer Gesellschaft? Und so ist es ganz sicher nicht nur eine stenografische Eigenart: Sprechen wir über „Senioren“, gibt es diese Klassifizierung auch in vielen, besonders den sportlichen Bereichen.

In der Tat trafen sich am 26. November in Langen bei Darmstadt aus 17 deutschen Stenovereinen 56 Kurz- bzw. PC-Schreibende – davon 25 beides – zu ihren diesjährigen Deutschen Seniorenmeisterschaften, der 20. Auflage mit der Unterteilung A (über 50 Jahre) und B (ab 65 Jahre). Neben der Selbstbestätigung hinsichtlich einstiger Schreibfertigkeit wollten sie genauso ihre bundesweiten Verbindungen aus früheren Jahren pflegen.

Zu diesem Kreis gehörten auch fünf durchaus leistungsfähige Wettschreiber/innen unseres Vereins, quantitativ zwar nicht die Stärksten, aber qualitativ; denn sie holten – als Zeichen der Goslarer Dominanz besonders in Kurzschrift – von 18 möglichen immerhin 4 Treppchenplätze bzw. einen von sechs vergebenen Titeln. Den Vogel schoss dabei unser Wolfgang Groth mit 375 Silben als Gesamtbester und somit Deutscher Meister in Klasse A ab. Die 356 Anschläge als 10. in der Texterfassung führten dann zu Rang 2 in der Kombination.

Mit wenigen Fehlerpunkten mehr belegte dann Frank Büttner in Kurzschrift A Rang 2, also Doppelsieg. Mit Rang 9 (220 Silben) konnte Regina Groth den nicht einfachen Text bewältigen.

Unseren beiden weiteren Schreiberinnen Martina von der Eltz und Hella Hobbie gelang dies bedauerlicherweise nicht; allerdings hielt sich Martina von der Eltz in der 20-Minuten-Texterfassung mit ihren 506 Anschläge pro Minute schadlos, womit sie in Klasse A Dritte (Bronzemedaille) wurde.

Insgesamt aber bestätigten unsere Wettschreibenden das Spitzenniveau auf nationaler Bühne. Wir gratulieren herzlich zu den Leistungen und unterstreichen unsere Argumente in diesem Vergleich, dass Zielstrebigkeit und Ehrgeiz durch Einsatzbereitschaft, aber immer auch einer Portion Glück Wegbegleiter zum Erfolg sein werden.

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Fröhliche Weihnachten

wünschen wir allen unseren Mitgliedern, den Partnern und Familien. Wahrscheinlich ist dem einen oder anderen von uns nicht unbedingt zum Feiern zumute, zur Fröhlichkeit, zur Lockerheit. Vielleicht müssen wir alle unsere Erwartungen etwas zurücknehmen, um im Rahmen der abzusehenden Beschränkungen auf strahlenden Lichterglanz zu verzichten und uns im flankierenden Licht auf glanzvolle Vergangenheit zu besinnen bzw. zu erkennen, dass nicht alles selbstverständlich ist; sondern dass immer wieder, hoffentlich aber befristet, Bescheidenheit angesagt ist.

Die Hoffnung beherrscht unsere Gedanken nicht nur zur aktuellen Situation; der Frieden auf Erden, das wird uns deutlich klar, ist keine Worthülse, er ist die Grundlage für unser umfassendes Befinden. Möge er uns allen und jedem von uns Wegbegleiter sein, aber auch Denkanstoß für unser Handeln über unser subjektives Empfinden hinaus.

Der Vereinsvorstand

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Zuletzt aktualisiert: 10.12.2022

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